Suche ...
TOP
Ihr Traumring

Verlobungsring in Weißgold oder Silber?

Der klassische Brauch, zur Verlobung einen Ring zu überreichen, ist heute so aktuell wie eh und je. Dabei soll symbolisch der Wert der Liebe in edlem Material aufgewogen werden. Klassischerweise war der Verlobungsring aus Gold, genauer gesagt aus Gelbgold. Aber immer mehr Paare vereinen Tradition und Moderne, indem sie sich für einen Verlobungsring aus Weißgold oder Silber entscheiden. Damit folgen sie zwar der Tradition der Ringübergabe zur Verlobung als Zeichen der Verbundenheit und Treue, wählen aber Materialien, die sich in ihrem Aussehen deutlich von Althergebrachtem unterscheiden.

Weißgold und Silber – was ist der Unterschied?

Die Namen unterscheiden sich zwar, aber das Aussehen von Weißgold und Silber ist doch identisch, oder etwa nicht? Auf den ersten Blick lässt sich tatsächlich nicht so leicht feststellen, um welches der beiden Materialien es sich handelt. Es lohnt sich daher, einen etwas genaueren Blick auf diese beiden zu werfen.

Gemeinsam ist beiden Materialien, dass sie Legierungen sind, also Mischungen verschiedener Metalle mit variierenden Mengenanteilen, die ihre unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften ausmachen.

Die daraus entstehenden Unterschiede manifestieren sich vor allem in der Härte der Materialien, dem Glanz nach der Verarbeitung zu Schmuckstücken, der Langlebigkeit und nicht zuletzt dem Preis, der für einen Verlobungsring aus Weißgold oder Silber gezahlt werden muss.

Weißgold und Silber Ringe

Kleine Materialkunde

Silber und seine Legierungen

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Dieses Sprichwort spielt zwar nicht direkt auf Materialien für Antragsringe an, hat aber dennoch auch dafür Gültigkeit. Ein Verlobungsring aus Silber kann eine echte Alternative zum Klassiker aus Gold sein. Doch für eine Entscheidung braucht es natürlich etwas mehr Informationen als lediglich die bekannte silbergraue Farbe.

Das Metall wird in seiner Reinform eher nicht zur Herstellung von Ringen verwendet, denn mit einem Feingehalt von 99,9 % ist es sehr weich. Daher werden Legierungen verwendet, die zwar hauptsächlich aus dem Edelmetall bestehen, aber mit kleineren Anteilen aus Gold, Palladium oder Kupfer verschmolzen werden, um ein Material zu erhalten, welches ausreichend hart ist, um den Erfordernissen des Ehelebens gerecht zu werden. Gemessen und angegeben wird der Silbergehalt in Tausendstel.

Ein Anteil von 925/1000 Feinsilber ist für einen Silberring ideal. Wenn der Legierung Kupfer zugesetzt wird, erhält man das bekannte 925er Sterlingsilber, das leicht rötlich gefärbt ist.

Diversity Zirkonia Collection

Weißgold, was ist das überhaupt?

Im Unterschied zu Silber ist Weißgold kein natürlich vorkommendes Metall, sondern eine Legierung aus Feingold zusammen mit veränderlichen Anteilen anderer Metalle wie Palladium, Nickel, Zink oder Silber. Es gibt dabei aber kein allgemeingültiges Rezept zum Mischungsverhältnis bei der Weißgold-Herstellung. Um den Ring widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse zu machen, wird meistens abschließend eine Schicht aus Rhodium aufgebracht.

Die begehrteste Legierung ist 585 Weißgold, weil diese optimale Materialeigenschaften aufweist. 58,5 % Feingold, legiert mit anderen Metallen, macht den Ring ausreichend widerstandsfähig, sodass dieser jahrelang rund um die Uhr getragen werden kann.

Ein Verlobungsring aus 333 Weißgold besteht im Unterschied dazu nur zu 33,3 % aus Feingold und zu einem Großteil aus anderen Metallen. Dadurch können zwar der Glanz und die Strahlkraft zuerst ähnlich wie bei höher-karätigen Schmuckstücken sein, aber die Lebensdauer eines solchen Antragsringes mag deutlich geringer ausfallen. Verlobungsringe mit einem geringen Goldanteil können auch je nach Legierung allergieauslösende Metalle wie Nickel enthalten.

Abhängig vom Mischungsverhältnis verschiedener Metalle kann die Farbe eines Weißgoldringes verschiedene Weißnuancen hervorbringen. Die abschließende Rhodiumschicht verstärkt noch einmal die eindrucksvolle Strahlkraft der weißen Erscheinung.

Summertime 0,05 ct. Verlobungsring aus Weißgold mit Diamant (0,05 ct.)

Was kostet die Welt

Ganz eindeutig lässt sich der Preis für einen Verlobungsring aus Weißgold oder Silber an der Regel festmachen: je hochkarätiger ein Ring, desto teurer ist er auch. Das bedeutet, ein Ring mit einem hohen Anteil an Feinsilber oder Feingold ist deutlich wertvoller als ein Schmuckstück mit geringerem Anteil. Außerdem ist ein Silberring preislich unter einem Weißgoldring anzusiedeln.

Doch der Wert lässt sich natürlich nicht immer am Material festmachen. So kann Omas Erbstück mit geringem Silbergehalt trotzdem ein ideell sehr hochwertiges Schmuckstück sein.

Zu bedenken ist auch, dass sich ein Antragsring nicht unbedingt als Geldanlage eignet, denn um das jeweils enthaltene hochwertige Metall wieder zu extrahieren, muss dieser eingeschmolzen und damit zerstört werden. Und selbst dann ist nicht klar, ob der vollständige Anteil an Edelmetall sich wieder zu Geld machen lässt.

Mann mit Verlobungsring und Geld in den Händen

Die Pflege

Sowohl ein Weißgoldring als auch ein Verlobungsring aus Silber erfordern einen gewissen Pflegeaufwand, wenn sie auch nach mehreren Jahren täglichen Tragens noch wie am ersten Tag strahlen sollen.

Silber ist verglichen mit anderen Edelmetallen eher weniger strapazierfähig. Bedingt durch die relative Weichheit des Metalls an sich, bleiben kleinere Kratzer zumeist nicht aus. Durch Oxidation mit Luftsauerstoff kann das Edelmetall außerdem anlaufen, das heißt, es kann sich dunkel verfärben. Abhilfe schafft dann ein Bad in speziellen Reinigungsmitteln oder ein Silberpoliertuch. Wenn der Verlobungsring durch den Ehering ersetzt wird und sein Dasein sich auf die Aufbewahrung im Schrank beschränkt, sollte dafür eine luftdicht verschlossene Dose mit einer weichen Einlage gewählt werden, um die Oxidationsprozesse zu verlangsamen.

Verlobungsringe aus Silber in einer Schachtel

Hochkarätige Weißgoldringe laufen in der Regel nicht an, verlieren aber mitunter bei täglichem Tragen ihre Rhodiumschicht. Das Schmuckstück verliert dann seine Strahlkraft. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn das Rhodium lässt sich beim Goldschmied in einem Arbeitsgang wieder auftragen.

Ein Weißgoldring mit einem geringeren Feingoldanteil, wie etwa 333 Weißgold, kann sich durch einen hohen Silberanteil in der Legierung im Laufe der Zeit ähnlich dunkel verfärben wie ein Silberring. Hier kann ebenfalls mit Poliertuch oder Silberbad gearbeitet werden, um das edle Stück wieder zu erneuern.

Weißgoldring wird poliert

Welcher Ring passt zu mir?

Ob sich das künftige Brautpaar einen Verlobungsring aus Weißgold oder Silber aussucht, sollte nicht nur vom persönlichen Geschmack, sondern auch von der zukünftigen Verwendung des Ringes abhängen.

Ein Verlobungsring aus Silber kann erste Wahl sein, wenn der Ring nur bis zur Hochzeit getragen werden soll und dann durch einen Trauring ersetzt wird. Durch die Wahl des vergleichsweise günstigen Silbers kann dann das Budget für die Trauringe geschont werden. Der etwas höhere Pflegeaufwand durch mögliche Verfärbungen kann bei relativ kurzer Tragedauer auch vernachlässigt werden.

Entscheiden sich die Liebenden dafür, die Verlobungsringe auch nach der Hochzeit, zum Beispiel als Vorsteckringe, weiterhin zu tragen, darf es ruhig ein etwas robusteres Material wie Weißgold sein, damit der Ring dem Brautpaar lange Freude bereitet.


Bildquellen:
Solitärringe | © Levon – stock.adobe.com
Mann mit Verlobungsring und Geld | © marbenzu – stock.adobe.com
Ringe in einer Schachtel | © juniart – stock.adobe.com
Schmuck polieren | © Piman Khrutmuang – stock.adobe.com

«

»